Evgeny Kissin
Der russische Pianist wird weltweit bewundert für sein virtuoses und ausdrucksvolles Spiel und seine Interpretationen und ist ständig gefragt bei den großen, international bedeutenden Orchestern.
Der Moskauer wurde mit sechs Jahren in die Moskauer Gnessin-Schule aufgenommen, ein Elite-Institut für junge Musiker. Er erhielt dort Unterricht bei Anna Pavlovna Kantor, die seine einzige Lehrerin blieb. Mit zehn Jahren führte er erstmals ein großes Werk mit Orchester in der Öffentlichkeit auf: Mozarts Klavierkonzert d-Moll KV 466. Im Jahr darauf gab er in Moskau seinen ersten Klavierabend. Seinen internationalen Durchbruch erlebte er im März 1984, als er die beiden Chopin-Klavierkonzerte im großen Saal des Moskauer Konservatoriums mit dem Moskauer Philharmonischen Orchester unter der Leitung von Dmitri Kitajenko spielte.
Die dabei entstandenen Live-Aufnahmen machten den damals erst zwölfjährigen Pianisten auch außerhalb seiner russischen Heimat bekannt. 1987 hatte er seinen ersten Auftritt bei den Berliner Festspielen, 1988 war er auf Einladung Herbert von Karajans Solist des ersten Tschaikowsky-Klavierkonzerts beim Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker. Der Mitschnitt der Aufführung gilt als Meilenstein in der Aufnahmegeschichte des berühmten Werks.
Evgeny Kissin war im Juli 1990 erstmals bei den BBC Proms zu hören und spielte bald darauf bei seinem ersten Auftritt in Nordamerika die beiden Chopin-Konzerte mit den New Yorker Philharmonikern und Zubin Mehta. Im September 1990 eröffnete er die Jubiläumssaison der Carnegie Hall zu deren 100-jährigem Bestehen mit einem Klavierabend, der auch als CD-Mitschnitt ein sensationelles Echo fand.
Im Festspielhaus Baden-Baden gab er 2001 sein Debüt, 2005 wurde er hier mit dem Herbert von Karajan Musikpreis ausgezeichnet. Ein weiterer Höhepunkt war die Veröffentlichung seiner Autobiographie „Memoirs and Reflections“.
Der Grammy-Preisträger wurde mit bedeutenden Ehrungen und mehreren Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. Für seinen überragenden Beitrag zur russischen Kultur erhielt er den Triumph-Preis, eine der höchsten kulturellen Auszeichnungen der Russischen Föderation.