Grigory Sokolov
Grigory Sokolov fühlt sich dem einzigartigen, unwiederholbaren Moment verpflichtet, der im Konzert das musikalische Kunstwerk, den Interpreten und das Publikum zusammenführt. Diese Hingabe an den musikalischen Vortrag ist ein entscheidender Aspekt, um die Ausdrucksschönheit und die Intensität seines Klavierspiels zu verstehen. Die poetischen Interpretationen des russischen Pianisten basieren auf einer fundierten Kenntnis seines umfangreichen Repertoires. Seine Programme umspannen die gesamte Musikgeschichte: von Transkriptionen geistlicher Polyphonie des Mittelalters und Werken für Tasteninstrument von Byrd, Couperin, Rameau, Froberger und Bach über das klassische und romantische Repertoire mit Beethoven, Schubert, Schumann, Chopin und Brahms bis hin zu Schlüsselkompositionen des 20. Jahrhunderts von Prokofiev, Ravel, Scriabin, Rachmaninow, Schönberg und Strawinsky.
Grigory Sokolov wurde in St. Petersburg geboren. Als Fünfjähriger begann er mit dem Klavierspiel, zwei Jahre später nahm er sein Studium bei Liya Zelikhman am Konservatorium in seiner Heimatstadt auf, mit zwölf Jahren gab er dort sein erstes Solokonzert. 1966 machte der sechzehnjährige Sokolov Schlagzeilen über die Sowjetunion hinaus, als er als jüngster Musiker überhaupt die begehrte Goldmedaille des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau erhielt. In den 1970er-Jahren unternahm er ausgedehnte Konzertreisen in die USA und nach Japan. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion begann Sokolov, international in den großen Konzertsälen und bei den wichtigsten Festivals aufzutreten. Er trat mit den weltweit führenden Orchestern auf, bis er sich entschloss, nur noch Solo-Rezitale zu spielen.
Grigory Sokolov stellt pro Spielzeit ein einziges Programm zusammen, dem er sich in etwa 70 Konzerten ausschließlich widmet. Das Festspielhaus ist seit mehreren Jahren eine feste Größe auf seinem Tourneekalender. In der Saison 2017/18 gastierte er mit einem Programm von Hayden und Beethoven in Baden-Baden.