Ein Fest für Pierre Boulez – Pfingstfestspiele
Wir feiern 2025 den 100. Geburtstag des Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez mit dessen Musik und Werken, die ihn inspirierten.
100 Jahre Pierre Boulez: Ein Gentleman und Revolutionär, dem das Festspielhaus Baden-Baden seine Pfingstfestspiele widmet. Gleichermaßen genial als Komponist wie als Dirigent, hat Boulez Zeit seines Lebens angeeckt und dadurch viel in Bewegung gebracht: Er dinierte mit Staatsoberhäuptern, dirigierte den Jahrhundertring und den von Christoph Schlingensief inszenierten „Parsifal“ in Bayreuth und wurde in der Schweiz auch einmal in Untersuchungshaft gesteckt. Nun reisen das SWR Symphonieorchester, das London Symphony Orchestra und das von Boulez gegründete Ensemble intercontemporain an, um den 2016 verstorbenen Ehrenbürger Baden-Badens zu feiern.
Auch die Künstlernamen sind von Feinsten: Da wäre zum einen Pierre-Laurent Aimard, Weltklassepianist und formidabler Boulez-Spezialist, zahlreiche Dirigenten wie Antonio Pappano und François-Xavier Roth, sowie Spezialensembles des SWR Orchesters, das die Baden-Badener Pfingstfestspiele traditionell musikalisch ausrichtet. Das Programm mischt Werke des Jubilars mit Klassikern der Musikgeschichte, die der Jubilar in seinem langen Leben oft genug selbst dirigierte: etwa Maurice Ravels spektakuläres Klavierkonzert für die linke Hand, seine im Klang schwelgende zweite „Daphnis et Chloé“-Suite, Hector Berlioz´ hexenbevölkerte „Symphonie fantastique“ und Anton Bruckners himmelsstürmende neunte Sinfonie – um nur die sinfonischen Riesentanker zu nennen.
Keine Boulez-Festspiele ohne Frank Zappa! Dem amerikanischen Exzentriker ist ein ganzer Abend gewidmet. Boulez´ eigenes Œuvre wird mit Zentralwerken erkundet: Bei den „Répons“ darf das Publikum zwischendurch seine Plätze wechseln, um die Klänge aus immer neuen Perspektiven zu entdecken. Selbstredend dürfen auch Boulez´ berühmteste Werke nicht fehlen, „Le Marteau sans maître“ und Notations I – IV und VII, deren fehlende Teile V und VI in zwei Uraufführungen von den Komponisten Mark Andre und Enno Poppe nachgereicht werden. Und all das ist nur eine Auswahl. Dazwischen sollten sich die Hörer auf den Weg machen zu Ausstellungen im Festspielhaus und Stadtmuseum. Denn auch das tat „Monsieur“ in Baden-Baden, fast jeden Tag und stets mit Vergnügen: im Spaziergang die Welt verändern.