Takeover 2022
Pressestimmen und Eindrücke vom ersten jungen Festival
Klassikhochburg wird zum Technotempel
„Das Festspielhaus Baden-Baden hat sich am vergangenen Wochenende trotz Corona-Einschränkungen ein Stück weit in eine Party-Location verwandelt – mit experimentellen Formaten, viel Raum für Spontaneität und Interaktionen zwischen Künstlern und Besuchern. Bei musikalisch-tänzerischen Workshops waren die Festivalbesucher von Freitag bis Sonntag im Festspielhaus und auch andernorts zur unmittelbaren Teilhabe aufgerufen“, so die Badischen Neuesten Nachrichten. Die Idee eines offenen Festivals ist gelungen: „Und nicht nur ein jüngeres Publikum hat sich davon ansprechen lassen, auch die angestammte Klientel nahm das neue Angebot an. Das Foyer des Festspielhauses war übers Festival hinweg – unter Einhaltung der 2G-plus-Regel – als Lounge frei zugänglich. Bereits zur Eröffnung von „Takeover“ am Freitagabend zeigte die Stuttgarter Gruppe Dundu … eine beeindruckende Performance, die auch sichtlich viele Passanten in Staunen versetzte und einige dazu animierte, ins Haus zu gehen“.
Ungewohnte Szenen spielten sich am Wochenende im Festspielhaus ab
„Als am Freitagabend die fast fünf Meter große, illuminierte Dundu-Puppe vorsichtig um die Ecke des Festspielhaus blickte, lag ein Hauch Magie in der Luft,“ so swr2.de. Eine Stimmung, die sich über das ganze Wochenende hielt: „Das Fazit der Besucherschaft war eindeutig: Trotz Pandemiebedingungen war man begeistert von der Premierenausgabe des jungen Festivals. Ein Angebot für junge Leute, bei dem aktiv selbst mitgestaltet werden kann, das hatte man bislang in Baden-Baden vermisst.“
Neues „Takeover“-Festival im Festspielhaus bringt experimentelle Formate, spontane Performances und außergewöhnliche Shows
Die Kritikerin des Badischen Tagblatts hat im vielfältigen Programm ihren Favoriten ausgemacht: „Das musikalische Highlight bei „Takeover“ war allerdings bereits am Freitagabend der Auftritt der Jazzrausch Bigband. …Der technoide Jazz der Band ging nicht nur bei augenscheinlichen Anhängern elektronischer Tanzmusik in die Beine. Die künstlich gezogene Grenze zwischen Sub- und Hochkultur verschwamm während des Abends zusehends… Und so wurde nicht nur bei diesem Konzert, sondern im Verlauf des ganzen Festivals ein doppelter Zugang eröffnet: Für das junge Publikum zum Festspielhaus und damit eventuell zu klassischen Inhalten und für das traditionelle Konzerthaus-Publikum zur elektronischen Musik, zu spontanen Performances und experimentellen Formaten.“ Gleichwohl gefielen auch andere Veranstaltungen, wie etwa die Performance des Uppercut Danse Teaters: „Der Facettenreichtum des Stücks gab den vier Tänzern und dem mittanzenden Musiker Gelegenheit, ihre Bandbreite an Akrobatik, Modern Dance und Breakdance, ihr Raumgefühl und Spiellust zu zeigen…Uppercut gab einen eindrucksvollen Einstand in Baden-Baden, der für das Festspielhaus ein Gewinn ist.“ Das Festival bilanzierend hält sie fest: „Dass bei der Premiere von „Takeover“ …noch etwas Sand im Getriebe war, und beispielsweise am Samstagabend nach dem Auftritt des Uppercut Dance Theaters und vor Beginn des DJ-Abends ein gewisser Leerlauf festzustellen war, trübte den positiven Gesamteindruck des neuen Festivals nur minimal.“
Das Festspielhaus Baden-Baden zeigt Mut
„Ein mutiges Experiment“ bescheinigt die Badische Zeitung der ersten Takeover-Ausgabe. Gleichwohl meint der Rezensent: „Die künstlerische Teilhabe des Publikums hat.. noch nicht geklappt…Das wird die herausfordernde Aufgabe für die nächste Festivalausgabe. Und natürlich, auch tagsüber im Festspielhaus Festivalstimmung aufkommen zu lassen.“
Fette Bässe im Festspielhaus Baden-Baden
„Takeover heißt das neue Festival, mit dem sich die Hochburg der Hochkultur an der Oos stärker öffnen will. Ob der erste Versuch gelungen ist?“ fragt der Kritiker der Stuttgarter Zeitung. Sein Fazit: „Intensiv und eindrücklich waren die Headliner des Festivals allemal, sie überzeugten qualitativ und performativ auf hohem Niveau.“ Am frühen Samstagabend konstatiert er wenige Loungebesucher und fragt weiter: „Ist dieser erste Takeover-Versuch demnach gescheitert? Nein, ist er nicht. Im Gegenteil. Das „Takeover“ hat Potenzial. Das Beispiel zeigt lediglich, woran es dem Event derzeit noch mangelt: Konstanz. Dreht man die Uhr drei Stunden weiter, sieht das Foyer anders aus. Rund 40 junge Erwachsene stehen locker gekleidet und gut gelaunt vor dem Pult von DJ Eulberg. Harte Beats tönen, die nicht nur das Innere der Zuhörenden, sondern auch die alten Mauern des Festspielhauses zum Vibrieren bringen.“
Das Offenburger Tageblatt stellt fest: „Jung mutete das Festspielhaus an.“