Zweimal schwelgen mit dem Gewandhausorchester
Zwei großartige Abende mit dem Gewandhausorchester Leipzig, ihrem Dirigenten Andris Nelsons, Christiane Karg am Freitag und Lucas & Arthur Jussen am Samstag liegen hinter uns. Es war eine wahre Freude dieses Weltklasse-Orchester live in Baden-Baden zu hören!
Auch die Presse war zugegen:
„Im Paradies der Abgründe
„Wenn Nelsons seine „Leipziger“ dirigiert, scheint sich eine permanent wirksame, fast magnetische Verbindung zu jeder und jedem seiner Musikerinnen und Musiker herzustellen. Die feinen, ja feinsten dynamischen Verästelungen, die bruchlos über alle Orchestergruppen hinweg ausgeführten, nicht selten jähen agogischen Akzente, den musikalischen Fluss werkorganisch beschleunigend oder verlangsamend, wirken zuweilen wie das Ergebnis einer direkten physischen Eingriffsmöglichkeit des Dirigenten in das instrumentale Ausführen. Dennoch führt Nelsons seine Musiker nicht am Gängelband, lässt ihnen Freiheit.
Christiane Karg setzt im Finale von Mahlers 4. mit überragender stimmlich-darstellerischer Präsenz ein.“
Badische Neueste Nachrichten
„Gustav Mahlers 4. erlebte eine glanzvolle Interpretation“
„Immer wieder faszinierte die akkurate umwerfende Klangkultur, die ausgefeilten solistischen Instrumentierungen, die bestechende Perfektion der Bläserfraktionen. Kunstvoll einfühlsam breitete Andris Nelsons diesen berauschenden Klangteppich von so großer suggestiver Aussage in aparter Harmoniefolge aus.
Christiane Karg kündete mit ihrem wunderbaren silberhellen, kostbaren Sopran vom 'Genuss der himmlischen Freuden'.
Langes Innehalten, sodann entlud sich die Begeisterung des Publikums für Karg, Orchester und Nelsons.“
Online Merker
„Vollkommene Harmonie“
„Die Brüder Jussen spielen mit jugendlichem Schwung, virtuos und gefühlvoll. Die Freude an dieser Musik, das Vergnügen, diese Musik zu spielen, überträgt sich sofort auf das Publikum. Klassik muss nicht immer ernst sein, Klassik kann fröhlich, frisch, jugendlich sein. Ein wunderbarer Lichtstrahl in eher dunklen Zeiten. Da hätte man am liebsten gerufen: da Capo, noch einmal.
Der Klang des Orchesters ist delikat, homogen, als ob ein Musiker und nicht hundert Individualisten auf der Bühne säßen. Am Schluss gab es rhythmischen da Capo-Beifall.“
Offenburger Tageblatt
„Das Gewandhausorchester entführt das Publikum unmittelbar in eine fesselnde Klangwelt. Nelsons führt er das Orchester mit einer Körperlichkeit, als forme er die Musik mit bloßen Händen: Ein zurückhaltender Impuls in den Crescendi, ein subtiles Heben der linken Hand zur Signalisierung feiner Tempomodifikationen – all das trägt zu einer organischen Dramaturgie bei, die den Märchencharakter dieser Tondichtung lebendig macht.
Christiane Kargs Stimme, hell und doch mit einer feinen, warmen Substanz im Kern, verschmilzt mühelos mit den flirrenden Begleitfiguren des Orchesters und verleiht dem Text Bedeutungsschwere und Innigkeit gleichermaßen.
Ein flüchtiger Augenblick der Stille – geschätzt an die zwanzig Sekunden, in denen niemand zu atmen wagt oder zu klatschen beginnt – erfüllt den Saal mit einer eigentümlichen Ergriffenheit. Erst dann erhebt sich stürmischer Applaus, der rasch zu Ovationen anwächst, von nicht enden wollenden Bravorufen begleitet.“
Wochenblatt-Reporter