Epochenspiegel

1714

Gluck wird am 2. Juli bei Neumarkt in der Oberpfalz geboren. Der Vater ist Förster.

1730

Um diese Zeit macht sich Gluck aus Nordböhmen, wo die Familie inzwischen lebt, aus dem Staub. Über Prag zieht er Richtung Wien, dann nach Mailand, wo er bei Giovanni Samartini studiert und 1741 seine erste Oper herausbringt.

1745

Gluck, der auf der Suche nach Aufträgen und neuesten musikalischen Trends rastlos Europa bereist, kommt nach London und begegnet dort Händel. Der Musikhistoriker Charles Burney berichtet, Gluck habe ihm versichert, den einfachen, natürlichen Ausdruck des Operngesangs am Geschmack der Engländer erlernt zu haben.

1748

Gluck kehrt zurück nach Wien und macht dort mit seinen Opern Karriere. 1750 heiratet er die wohlhabende Kaufmannstochter Maria Anna Bergin.

Musiklupe

Betörte Furien

Orpheus singt sich in die Hölle

Ein „No! No! No!“, das durch Mark und Bein geht. Und das im höfisch höflichkeitsbetonten 18. Jahrhundert wohl auf ganz besonders intensive Weise wie der Blitz einschlug. Noch Ludwig van Beethoven hat mehr als vier Jahrzehnte später die harsche Antwort der Unterwelt-Furien auf Orfeos Flehen so beeindruckt, dass er ein sinfonisches Echo des Konfliktes als langsamen Mittelsatz in sein viertes Klavierkonzert einfließen ließ – als Abwehrhaltung eines maximal schlecht gelaunten im Orchesters gegen die intensive Bitte des Solisten am Klavier.

Die Furien auf einer Darstellung aus dem 18. Jahrhundert.

Zitate

Es ist M. de’ Calzabigi, dem das Hauptverdienst zukommt […] Er ist es, der es mir ermöglichte, die Quellen meiner Kunst zu entwickeln [Seine Libretti] sind angefüllt mit glücklichen Situationen, schrecklichen und pathetischen Zügen, die dem Komponisten das Mittel an die Hand geben, große Leidenschaften darzustellen und eine kraftvolle und anrührende Musik zu schaffen.

Gluck über seinen Librettisten Calzabigi

Wir danken

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