Jahrhundertring
Kino im Festspielhaus
23.1.25 - 26.1.25
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Epochenspiegel
1925
Pierre Boulez wird am 26. März 1925 in Montbrison geboren.
1944
Boulez wird in Schüler in der Harmonielehreklasse von Olivier Messiaen am Pariser Konservatorium. Er komponiert erste wichtige Werke wie Douze Notations, Trois Psalmodies, die erste Klaviersonate, die Sonatine für Flöte und Klavier und die erste Version von „Visage nuptial“.
1946
Boulez wird Dirigent bei der Theater- und Pantomimetruppe Compagnie Renaud-Barrault. Er lernt Komponisten wie Luciano Berio, Luigi Nono und Igor Stravinsky kennen und trifft Bildende Künstler wie Jackson Pollock und Willem de Kooning.
1951
Boulez experimentiert mit Konkreter Musik im Studio von Pierre Schaeffer bei Radio France.
1952
Boulez komponiert Structures I für zwei Klaviere nach Prinzipien einer Serialität, die neben der Tonhöhe auch Tondauer, Lautstärke und andere musikalische Eigenschaften umfasst.
Zitate
„Chéreaus emotional intelligente Personenregie ist bedeutender als seine historische Deutung des Dramas. Mit seiner Humanisierung der Charaktere bringt er psychologische Nuancen zum Vorschein, Ambivalenzen, Zweifel und Sehnsüchte, die nur von der beziehungsreichen Komplexität der Partitur erreicht (und übertroffen) werden. Boulez’ berühmte Durchsichtigkeit der orchestralen Textur, seine rhythmische Präzision, seine leichteren Tempi und seine Vorliebe für Holzbläser gegenüber den Streichern tragen zu einer „gallischen“ Klarheit der Interpretation bei […] Und doch ist Boulez in seinem Dirigat weniger avantgardistisch, weniger distanziert und emotional expressiver als er es war, bevor seine Bayreuth-Erfahrung 1966 begann.“
Der Musikwissenschaftler und Boulez-Experte Erling E. Guldbrandsen. 1966 debütierte Boulez in Bayreuth mit „Parsifal“.
„Ich habe ja nie Dirigieren studiert, wie Sie wissen. Und deswegen habe ich allmählich nur das gemacht, was ich als das Wirksamste angesehen habe. Die Musiker amüsieren sich manchmal, wenn ich zum Beispiel etwas nach dem Schlag haben will und erreichen möchte, dass alle Instrumente ganz zusammen sind. Ich zeige das – nur mit einer ganz schnellen Bewegung der Hand. Und dann ist das ganz präzise […]“
Pierre Boulez in einem Gespräch mit Barbara Zuber, 1990