Jonas Kaufmann & Camilla Nylund

2. Aufzug "Tristan und Isolde"
25.8.24

Epochenspiegel

1845

Wagner vertieft sich in Marienbad in mittelalterliche Dichtung, darunter Eschenbachs „Parzival“ und weitere Gralserzählungen.

1849

Nach dem Dresdner Maiaufstand wird Richard Wagner als Revolutionär gesucht. Er flieht in die Schweiz.

1850

Wagner veröffentlicht in Zürich mehrere folgenreiche Schriften, darunter „Oper und Drama“ und den antisemitischen Aufsatz „Das Judentum und die Musik“.

1851

Wagner beginnt die Arbeit am „Ring des Nibelungen“, Liszt dirigiert die Uraufführung des „Lohengrin“ in Weimar.

1854

Schopenhauers „Die Welt als Wille und Vorstellung“ werden zum prägenden Lektüreerlebnis Wagners

Musiklupe

Was sprießt unterm Deckel?

Wagners Klangdramaturgie „Parsifal“-Vorspiel

Richard Wagner hat seinen „Parsifal“ speziell für Bayreuth geschrieben. Der dortige gedeckte Orchestergraben, vom Komponisten selbst erdacht, gleicht einem Kochtopf: Unterm Deckel vermischen sich die Aromen besonders gut – auf Kosten der Durchhörbarkeit von Einzelstimmen. Deshalb ist „Parsifal“ eine Oper der raffinierten Mischklänge. Wenn man also, recht zu Beginn des „Parsifal“-Vorspiels, eine schöne Trompetenphrase hört, so wird diese eben nicht nur von der Trompete angestimmt, sondern zusätzlich auch von der Hälfte der ersten Violinen, der Hälfte der zweiten Violinen und von drei Oboen. Es entsteht ein Mischklang, aus dem die Trompetenfarbe bloß besonders heraussticht.

Zitate

„Der ganze „Tristan“ war die prachtvollste Belcanto-Oper, nach der die Herrn Hanslick und Spießgesellen stets so vergebens seufzen.

Der Komponist Richard Strauss in einem Brief, den er an seinem 24. Geburtstag im Jahr 1888 nach einem „Tristan“-Probenbesuch in Bologna verfasste, mit einer Spitze gegen den Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick.

„[Eine] abstoßend barbarische, fast tierische Sache, dieses Aufeinanderlosbrüllen zweier Geschöpfe in Liebesbrunst, wie er es praktiziert.

Der Dichter Hugo von Hofmannsthal über Wagner in einem Brief an Richard Strauss, 1910

„Nie war ein Kunstwerk so sehr naives Künstlerwerk, Produkt aus sakralem Willen, schlimmer Wollust und sicherstem Können, das als Weisheit wirkt.

Thomas Mann über „Parsifal“ in seinem Tagebuch, 19. September 1919
 

Wir danken

Patenschaft: Frank und Annerose Maier

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Biografien

Camilla Nylund

Sopran (Isolde)
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Jonas Kaufmann

Tenor (Tristan)
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Sasha Cooke

Mezzosopran (Brangäne)
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Christof Fischesser

Bass (König Marke)
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Todd Boyce

Bariton (Melot/Kurwenal)
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Mark Elder

Dirigent
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Gstaad Festival Orchestra

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