The Joffrey Ballet

The World of John Neumeier
27.9.24 - 29.9.24

Mobil mit Gespür für den richtigen Weg

Das Joffrey Ballet im Festspielhaus-Debüt

Wenn man so will, kann man das Joffrey Ballet als die abenteuerlustigste unter den US-amerikanischen Ballettcompagnien betrachten. Nicht nur zog es ziemlich oft um, hier probierten sich auch viele bedeutende Namen der amerikanischen Tanzgeschichte zum ersten Mal aus. Die Compagnie durchbrach Grenzen und wagte viele neue Dinge – sie wurde von Jacqueline Kennedy als erste Tanzcompagnie ins Weiße Haus eingeladen, sie tanzte als erste im amerikanischen Fernsehen, sie tanzte als erste zu Rockmusik, schaffte es als erste aufs Cover des „Time“-Magazins und wurde als erste Ballettcompagnie zum Sujet eines Spielfilms, 2003 in Robert Altmans „The Company“. 

Die Sprache des Balletts

Ashley Wheater im Interview

Der schottische Tänzer und Ballettmeister leitet das Joffrey Ballet seit 2007. Er war Tänzer beim Royal Ballet und erster Solist beim London Festival Ballet, danach tanzte er beim Australian Ballet, beim Joffrey Ballet und später in San Francisco. Ein Gespräch über die Geschichte seiner Compagnie und das Programm des Abends. 

Sie haben selbst beim Joffrey Ballet getanzt und noch mit den Gründervätern Robert Joffrey und Gerald Arpino gearbeitet. 

ASHLEY WHEATER Sie haben mich nach Amerika geholt. Die Compagnie war noch in New York beheimatet, vor ihrem Umzug nach Chicago. Es war eine fantastische Zeit, damals in den 80er Jahren. Robert Joffrey war eine Inspiration, ein wunderbarer Mensch mit großem Geschichtsbewusstsein. Seine Vision einer Ballettcompagnie war so vollkommen anders, vor allem für New York. Dort gab es das American Ballet Theatre, das mehr oder weniger die Werke des 19. Jahrhunderts zeigte, und das New York City Ballet, das Haus George Balanchines. Aber daneben gab es das Joffrey mit all diesen unglaublichen, wichtigen Werken, etwa „Der grüne Tisch“ von Kurt Jooss. Joffrey wollte, dass Amerika sieht, was anderswo in der Welt geschieht. Er zeigte William Forsythe, der ja im Joffrey zu tanzen begonnen hatte, Mark Morris bekam hier seine ersten Chancen – oder Twyla Tharp. Er holte das Repertoire von John Cranko, von Frederick Ashton. Joffrey hatte eine so weitgespannte Vorstellung, was Tanz sein sollte, er beschränkte sich niemals auf die klassischen Werke. Er wollte eine amerikanische Compagnie mit einer neuen Ästhetik aufbauen. Das Joffrey Ballet war schon immer eine Kompanie ohne Hierarchie – wir haben keine Solisten. Joffrey sagte: Große Tänzer gibt es in allen Größen und Formen. Er starb viel zu jung im Jahr 1988. 

© TomBa Media

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Wir danken

Festivalpaten: Klaus und Hella Janson

Das Festspielhaus Baden-Baden widmet diese Vorstellungen dem Andenken an Erika Kather.

Biografien

The Joffrey Ballet

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Scott Speck

Dirigent
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Jorge Ivars

Klavier
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Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern

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