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25 €

Kammermusik VI

Quartette von Bartók und Smetana: Simon Roturier, Marlene Ito, Naoko Shimizu, Bruno Delepelaire

Im 19. Jahrhundert, als der Apothekersohn nicht mehr Apotheker werden musste, sondern frei seine Lebensziele wählen konnte, wuchs die Bedeutung des Biographischen. In der Musik ließen Hector Berlioz und Peter Tschaikowsky ihr Leben zum Ausgangspunkt ihrer Sinfonik werden. Bedřich Smetana übertrug das Prinzip auf das intimere Streichquartett, in dem er 1876 vom Schicksalsschlag seiner Ertaubung erzählte. Mitten im Trubel des Finales erklingt plötzlich ein hoher, schriller Ton: der Tinnitus, der Smetanas Krankheit einleitete. Später hat Béla Bartók im ersten Streichquartett von der Tragik einer persönlichen Liebesgeschichte erzählt. Seinem zweiten Quartett hat Zoltán Kodály, Bartóks Freund und Kollege, folgende Satzüberschriften gegeben: 1) Leben, 2) Freude, 3) Leid. „Leid“, wie zuvor in Finali von Tschaikowsky, Smetana oder Berlioz‘ „Symphonie fantastique“. Da verstand sich fast von selbst, dass auch Bartoks expressionistisches Streichquartett nicht mit einem Kehrausrondo endet.

Programm

Béla Bartók
Streichquartett Nr. 2

Bedřich Smetana
Streichquartett Nr. 1 e-Moll "Aus meinem Leben"

Veranstaltungsende: 12:10 Uhr

Künstler

Simon Roturier Violine
Marlene Ito Violine
Naoko Shimizu Viola
Bruno Delepelaire Violoncello

Veranstaltungsort